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Alf Müller – trotz Radsturz neue Bestzeit aufgestellt

Jul
17
2013
Alf Müller – trotz Radsturz neue Bestzeit aufgestellt

Nach seiner Langdistanzpremiere Ende 2011 am anderen Ende der Welt in Australien wollte Alf Müller in diesem Jahr die so oft gehörte Stimmung bei der Challenge Roth selbst erleben. Natürlich hat er sich dafür einiges vorgenommen und die Trainingsleistungen im Vorfeld sprachen auch eine deutliche Sprache: Eine neuen Bestzeit war zu erwarten.

Beim Wettkampf lief alles dann erst einmal wie geplant, bis Alf mit einem Staffelfahrer kollidierte und im nächsten Moment auf der Straße lag. Tiefe Schürfwunden, Prellungen, im ersten Moment schaute es nicht nach einer Fortsetzung des Rennens aus. Doch Alf rappelte sich auf, fuhr das Radrennen zu Ende, schnürte die Laufschuhe und machte sich auf den Marathon. Trotz Schmerzen kämpfte er sich durch und am Ende verbesserte er seine bisherige Langdistanzbestzeit um fast 1h beendete den Wettkampf auch noch knapp unter 12h. Herzlichen Glückwunsch Alf zu Deiner tollen Leistung und Deinen Kämpferwillen!

Hier Alf’s Wettkampfbericht:

„Challenge Roth 2013 Genial und doch nicht!

Zu aller erst möchte ich als Erststarter in Roth festhalten, dass ich so ein geniales Rennen noch nie erlebt habe!
Ok, ich bin nicht der erfahrenste Triathlet, aber alle Voraussagen übertrafen meine Empfindungen. Allein die Tage davor auf dem Campingplatz verliehen eine so tolle Atmosphäre das teilweise gar kein klassischer Druck aufkam.
Alle waren locker und freundlich drauf! Auf der Strecke dann ein unglaubliches Erlebnis, wofür ich allen Dankbar bin, denn vielleicht war es genau das was mich am Ende doch noch ins Ziel gebracht hat!?

Und somit kommen wir zum Wettkampf, der für mich leider nicht so genial verlief, wie die ganze Challenge Roth ist und ich erwartet hatte.
Nach perfekte Vorbereitung in diesem Jahr, ohne jegliche Verletzung, oder Erkrankung hatte ich mir sehr viel vorgenommen und die Erwartungen waren riesen groß. Mit dem Wissen du hast es schon einmal geschafft, wollte ich nun mehr!

Der Schwimmstart war gut und ich hatte ein sehr gutes Schwimmgefühl. War der Meinung gut unterwegs zu sein, ohne am Limit schwimmen zu müssen. Nach dem Ausstieg die Ernüchterung, was die Zeit betraf, jedoch nicht das gute Gefühl. Ich konnte perfekt zum Wechselzelt sprinten, was in der Vergangenheit nie der Fall war. Das motivierte und ich hatte meine erste „gute“ Wechselzeit! =) Der Alf ist bekannt, dass dies in der Vergangenheit nicht so war.=)
Also aufs Rad und auch da ein sehr gutes Gefühl und einen perfekten Rhythmus. Matthias meinte nicht zu heftig anzugehen und genau das war der Fall. Mit Durchschnittgeschwindigkeit von 33km/h ging die 1. Runde zu Ende und ich war sehr locker drauf.
Allein der Solarer Berg gab einen nochmals Aufwind! Somit rein in die 2. Runde und noch etwas steigern, so war der Plan. Bis Greding auch überhaupt kein Problem. Doch nach der Steigung , genau da wo es wieder Eben wird und man wieder auf Geschwindigkeit kommt, passierte was überhaupt gar nie angedacht war. Ich überholte gerade einen Athleten und wollte in die Aeroposition wechseln, als mich links einer der sehr ambitionierten Staffelfahrer am linken Arm erwischte, es meinen Lenker veriss und ich dann quer über den Asphalt stürzte. Keine Ahnung wieso, weshalb die so nah an einen überholen, kann mir aber nur möglichst wenig Windfläche erklären. Ob das so korrekt ist, will ich hier nicht bewerten. Auf alle Fälle lag ich da und meine linke Seite, Schulter, Knie und Arm waren arg in Mitleidenschaft geraten. Ich hatte keine Ahnung, wie es weitergeht. Soll ich weitermachen, aufgeben, keine Ahnung? Irgendwann sammelte ich meine Flaschen ein und dachte fahre ich mal Richtung Wechselzone, denn hier bist du eh am anderen Ende der Strecke. Trotz Schmerzen bekam ich meinen Rhythmus zurück und konnte weiterfahren. Es waren ja noch paar Kilometer. Unterwegs wurde ich vom Race Marshall gefragt ob alles ok wäre und ob ich weiterfahren wollte, aber es ging ja und somit war die Antwort klar. Vor dem 2.Wechsel fragte ich mich permanent, was machst, hat das laufen noch einen Sinn, da ich Schulter und Knie schon arg spürte. Irgendwann war das Adrenalien leider nicht mehr da.
Kurz vor dem Wechselzelt entschied ich mich zu laufen und machte im Zelt schnell, dass kein anderer auf den Gedanken käme, mich nicht laufen zu lassen. Somit eine erneut gute Wechselzeit für mich =)
Der Lauf war am Anfang noch ok, aber die Schmerzen wurde leider immer größer, speziell am Knie. Bei Kilometer 20- 29 ging es mir sehr schlecht und es war ein ständiges auf und ab, zwischen Zweifeln und Kämpfen. Doch die Leute, die auch noch mitbekamen, wie ich durch die Gegend laufe, feuerten einen unglaublich an, dass man nicht aufhören konnte. Ab Kilometer 33 kam für mich nur noch das Ziel in Frage, denn es war Einstellig und die Leute ließen mir mit ihrem Enthusiasmus keine Wahl!
Somit hieß es am Ende GEFINISHT. Der Zieleinlauf im Stadion ist ein unglaublicher Moment, den du wie den Solarer Berg als Athlet nie vergisst und somit überkam mich trotz aller Hindernisse ein riesiges Glücksgefühl! =)
Im Ziel die dann persönliche Gratulation und Einweisung ins Medical Center von Felix Walchshöfer ! =)
Nachdem ich dies verlassen habe, durfte ich von meiner Freundin und meiner Familie auch noch erfahren, dass ich dennoch unter 12 Stunden gefinisht habe! Das hatte ich die ganze Zeit überhaupt nicht mehr wahrgenommen, sondern war völlig anderer Meinung.

Matthias, VIELEN, VIELEN DANK für deine erneut perfekte Vorbereitung!
Ich denke, gerade dadurch konnte ich trotz des Handicaps das Ziel erreichen und mich so durchkämpfen. Die guten körperlichen Voraussetzungen halfen mir permanent den Kopf aufrecht zu halten und an das Finish zu glauben.
Vielen Dank, für eure aufbauenden Worte im Vorfeld und das anfeuern von Susa, Matthias und Hans an der Strecke! Es hat mir wirklich nochmal sehr geholfen und nochmal die letzten Reserven ausgepackt!!! =)
Natürlich geht ein riesiger Dank an meine Freundin, die erneut jedes Verständnis aufbrachte und am Wettkamptag mit Fieber an der Strecke stand und mich anfeuerte! Auch das meine Familie und viele Bekannte extra für mich da waren, ist nicht hoch genug einzuordnen und zu danken!“

Alf Müller

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