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Paniert aufs Rad – Sina und ihr Trip nach Vegas

Okt
24
2013
Paniert aufs Rad – Sina und ihr Trip nach Vegas

Über St. Pölten nach Las Vegas, so hatte sich Sina Mikolaizik für die Weltmeisterschaften über die 70.3-Distanz qualifiziert. Wie es Ihr in Las vegas ergangen ist, dass könnt Ihr in ihrem Bericht lesen.

 

„Ende Mai diesen Jahres hatte ich mich bei einen etwas anderen IM 70.3 Rennen in St. Pölten für die WM in Las Vegas qualifiziert. Auf Grund der Wetterlage wurde das schwimmen gestrichen und das Rennen begann mit der zweiten Disziplin per Jagtstart, bei 8 Grad Außentemperatur und der Wind begleitete uns mit Böen um die 70km/ h!

 

Als ich damals im Ziel ankam hatte ich keinen Gedanken daran verschwendet das ich vielleicht vorn „mitmischen“ könnte oder gar eine Chance auf dem WM-Slot hätte.

Also ging ich erst mal beruhigt meine Wege: Massage, Duschen, essen, quasseln… als ich wieder ein neuer Mensch war und ich die Gratulations-SMS von meiner Vereinsfreundin bekam mit ein paar Andeutungen wurde ich stutzig und dachte mir, jetzt musst du dir schon mal dein Ergebnis genauer anschauen… Als ich mich zu den Ergebnislisten vorgekämpft hatte, war ich paff 3. in der AK und 22. unter allen Frauen, toll!

Ab diesem Zeitpunkt war die Gelassenheit dahin und ich wartete auf die WM-Ticket-Vergabe und als mein Name dann fiel nahm ich natürlich den Startplatz freudestrahlend an.

Knapp 3 Monate später hieß es dann Koffer packen und ab! Das erst mal USA, das erste Mal ein internationaler Wettkampf – nein eine Weltmeisterschaft, wow!

In Las Vegas angekommen war ich natürlich erschlagen von der Stadt. Wir übernachteten die ersten 3 Nächte direkt am Strip. Einmal um Vegas zu erleben und auch um der Nervosität vor dem Rennen aus dem Weg zu gehen! Trainiert wurde natürlich bei 42 Grad außerhalb der Stadt. Ab Freitag wohnten wir dann direkt am Start, wo es um ein vielfaches ruhiger aber auch „furcht einflößender“ war: Wo man hinsah nur gut durchtrainierte Athleten mit ihrem Highend Material, man konnte eigentlich den Amateur vom Profi nicht unterscheiden 😉

Die Tage vorher drehten sich die Gedanken immer wieder über das heiße Wetter hier in der Wüste von Nevada, aber als es dann soweit war, kam natürlich alles anders! Nix da mit Wüstenklima, als der Wecker klingelte dachte ich, ich träume noch, es regnete wie aus Kübeln bei  22 Grad!!!

Naja um die Sonnencreme brauche ich mir dann heute wohl keine Sorgen machen, dachte ich nur und machte mich auf die Socken. Da im letzten Monat vor der WM ein Trainingsausfall den nächsten jagte ging ich ziemlich „geerdet“ an den Start!

Bei einer Wassertemperatur um die 27-28 Grad machte ich mich auf die 1,9km, der Weg bis zum Rad war ein 500m Matschlauf, die Bikes standen alle im Sand, also war man gut paniert als es in die Radschuhe ging. Im strömenden Regen führten die 90km und knapp 1100hm quer durch den Nationalpark vom Lake Mead. Auf der Strecke ging es heiß her, eigentlich wäre es ein „no-drafting“-Rennen gewesen!!! Kurz vor Henderson, wo sich die zweite Wechselzone befand, riss der Himmel auf und pünktlich zum Wechsel kam auch die Sonne raus. Jetzt bekamen wir auch etwas von der Wärme ab. Ab jetzt hieß es bei 35 Grad und puren Sonnenschein 21km Berg auf und ab zu laufen, die einzige Gerade war die Zielgerade aber bis dahin war es noch ein weiter Weg!

Ich bin eigentlich motiviert in die Laufschuhe gewechselt da ich bis jetzt noch keine Schmerzen hatte, aber kaum waren die ersten 2km absolviert ging es wieder los, dieser stechende Schmerz in der linken Oberschenkel-Hüft-Gegend, der mich seit der letzten großen Laufeinheit immer wieder mal begleitete! Besonders bei den Berganläufen hatte ich starke Schmerzen so dass ich das Bein nicht mehr richtig heben konnte. Anfangs bin ich die Strecke nur zügigen gegangen, irgendwann dachte ich mir, dass dies ja nicht alles gewesen sein kann und ich auch nicht den langen Weg bis ins Ziel gehen wollte. Als Kämpferin war aufgeben natürlich keine Option für mich, also habe ich die Zähne zusammen gebissen und versuchte zu laufen und irgendwie die Schmerzen auszublenden, Berg ab ging es ja einigermaßen. Zu meiner Überraschung hat mir die Wärme nicht viel ausgemacht, da ich mich an den Verpflegungsstationen gut Abkühlen konnte und es eine gute Versorgung gab.

 

Glücklich und angenehm erschöpft überquerte ich die Ziellinie, und da in den USA alles Größer und in Vegas alles etwas verrückter ist, war die Finisher-Medaille auch 3x so groß und gefühlte 3kg schwerer als sonst 🙂

 

Am Ende war es zwar nicht mein bestes Rennen, aber ich war bei einem schönen, anstrengenden WM-Rennen dabei!

Vielen Dank auch an Susa für die tolle Trainingsplanung und Unterstützung.“

 

Sina Mikolaizik

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