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Alf Müller – Bike and Run beim Ironman 70.3 Pescara

Jun
15
2016
Alf Müller – Bike and Run beim Ironman 70.3 Pescara

Für Alf Müller war der Ironman 70.3 in Pescara vergangene Woche die erste Mitteldistanz seit 3 Jahren und ein Jahreshöhepunkt. Leider zog während dem Schwimmen der Profis ein Unwetter herauf, was den Wettkampf für die Amateure zu einem Bike and Run werden lies.

Nach Hektik und leichtem Chaos vor dem Radstart schlug sich Alf dann unter den geänderten Bedingungen äußerst gut und finishte seine erste MD nach der Pause in beachtlichen 5:44h (1h Zeitaddition für das Schwimmen), ganz so, als ob es keine Pause gegeben hätte.

 

Hier sein Wettkampfbericht.

Durch einige private Veränderungen und berufliche Reisen bin ich nach fast 3 Jahren Pause von Lang-und Mitteldistanz dieses Jahr wieder am Start. Normalerweise sollte bereits im letzten Jahr der Wiedereinstieg sein, aber durch gesundheitliche Probleme und sehr viel Stress musste ich dies nochmals verschieben. Aber für dieses Jahr war es wieder eingeplant und somit sollte der Ironman 70.3 in Pescara das 1. Ziel sein.

Leider begann die Vorbereitung erneut durch viele Krankheitstage und das fehlende Trainingslager nicht nach Plan und ich konnte erst konstant Mitte März durchtrainieren. Dann sollte ich aber Matthias’s Pläne sehr konsequent und zu fast 100% durchziehen können, was sich von Trainingsblock, zu Trainingsblock bemerkbar machte.

 

Somit hieß es nun letzte Woche auf nach Pescara, leider mit erneut einen leichten Infekt in Hals-/Rachengegend. Aber mit allen Dingen, die man machen kann, war ich soweit für das Rennen fit und nach so langer Zeit mit einer sehr großen Freude dabei.

 

Dann der Tag, wo die Spannung steigt und die alte, gewohnte Nervosität und Fragerei aufkommt. Nun hat man sich Pescara rausgesucht, da man denkt, „Sonne, superEssen, angenehme Temperaturen und so weiter… Aber was kam dann kurz bzw. während des Starts auf uns zu? Nachdem die Profis und ein Teil der Schwimmer <34min (Rolling Start) gestartet waren, ging ein Unwetter auf uns nieder und ein unglaublich hoher Wellengang trat ein. Dem Veranstalter blieb nichts anderes übrig als das Schwimmen abzubrechen.

Für die, die im Wasser waren, war dies leider zu spät und es waren sehr ernste Bilder von den Teilnehmern zu entnehmen.Warum der Veranstalter dies mit 2 Helikoptern und Wetterradar, etc. nicht selbst vorab einschätzen konnte, bleibt ein Rätsel? Für uns hieß es fast 1 Stunde am Strand bei teilweise Gewitter und Regen zu stehen und zu warten, wie es weitergeht. Eine richtige Unterbrechung, bzw. Verschiebung des Starts war aufgrund des späten offiziellen Starts am Mittag nicht mehr möglich, so dass der Veranstalter sich dann entschied, das Rennen mit dem Rad fahren zu beginnen.Zeit starte ab Radstart, so dass jeder gleiche Bedingungen haben sollte.

 

Alle Teilnehmer sollten sich in der Wechselzone dafür bereit machen, was natürlich zu einen ziemlichen Chaos führte, denn natürlich ist die Wechselzone nicht dafür vorgesehen, dass alle zugleich wechseln. Also waren überall Leute, die sich umzogen und vor den Toiletten war ein mega Stau. Ich bin dadurch ebenfalls sehr spät losgekommen und irgendwie war zu dem Zeitpunkt ziemlich die Spannung raus. Es war ein Gefühl als ob ich wie am Wochenende mal Rad fahren gehe. 🙂

 

Das legte sich dann aber schnell und ich bin ziemlich gut in meinen Rhythmus gekommen. Ich konnte die Radfahrt sehr progressiv gestalten, so wie von Matthias vorgegeben, ohne komplett am Limit zu fahren. Leider spielten sich natürlich auch aufgrund des Starts Massenveranstaltungen ab, so dass ich teilweise dachte, ich wäre bei einem Radrennen gelandet. Da ich doch noch jemand bin, der die Prinzipien dieses Sports achtet, wollte ich mich daran nicht beteiligen und lies diese „Radrennfahrer“ ihr eigenes Ding machen. Ich denke es muss jeder mit sich selbst vereinbaren, zu welcher Leistung er tatsächlich im Stande ist, oder ob er sich so eine Erleichterung verschaffen muss. Vielleicht denkt der ein oder andere, dass es naiv ist, aber meine Devise wird immer sein, dass ich den besseren Athleten anerkenne und respektiere. Will ich genauso, oder besser sein, muss ich das entsprechende Talent haben und härter trainieren. Schaffe ich es dennoch nicht, dann gilt eben die Anerkennung des anderen Athleten und die Zufriedenheit mit sich selbst, alles dafür getan zu haben.

 

Ich beendete die Radeinheit somit nach 95km und knapp 800 Hm (offizielle Veranstalterinformationen) in 2:48h und war damit sehr zufrieden. Denn ich bin nie am Limit gewesen, was bei mir Grundvoraussetzung sein muss, da ich nicht wirklich als starker Läufer gelte und ich dafür einiges an Reserve benötige. Beflügelt durch meinen guten Zustand lief ich diesmal entgegen Matthias Vorgaben den Halbmarathon sehr motiviert an, da es mein Ziel war, die 1:50h zu schaffen, besser zu unterbieten.

Zunächst sprach alles dafür, da ich auch nach wie vor ein sehr gutes und relaxtes Gefühl hatte. Ab ca. Mitte des Laufes fing es wieder an sehr stark zu regnen und die Bedingungen wurden etwas schwieriger. Dennoch bis Kilometer 14 alles gut, jedoch sollte sich Matthias Wissen bewahrheiten und bis Kilometer 18 hatte ich arg zu kämpfen. Danach war es wieder besser, sollte aber meinen Wunsch einen Strich durch die Rechnung machen.

 

Mit 1:52h beendete ich somit den Lauf und mit 4:44h(inkl. Wechsel) das Rennen. Da uns für die Schwimmzeit bzw. Wartezeit 1h aufgewertet wurde, hieß es am Ende 5:44h. Am Ende Platz 533 Gesamt und Platz 72 in der AK. Aufgrund der Einschätzung von Matthias und meiner ist eine Schwimmzeit von 30-35min realistisch und somit wäre eine Zeit mit Wechsel gut unter 5:30 einzuordnen.

 

Dies ist für mich nach der Pause eine super Orientierung und somit ein gutes Rennen, auch wenn ich der Laufzeit immer noch nachtrauer. Zumal Matthias die Zeit bei richtiger Einteilung für absolut realistisch hält. Wer mich kennt weiß, dass ich normal jemand bin der sehr diszipliniert ist und sich extrem an die Vorgaben hält, aber ich wollte nun auch mal etwas riskieren und denke das die Erfahrung auch diesem Bereich wichtig war, um weiter daraus zu lernen. Klar ist, dass ich nun erst Recht (wie bei jedem Training auch) auf Matthias hören werde! 🙂 Ich möchte das Rennen durch sehr viele neuen Erfahrungen mit Freude bewerten, allein deshalb das ich wieder dabei sein durfte.

 

Ich möchte recht herzlich Matthias und Professional Endurance vielen Dank sagen! In der Kürze mich so gut wieder aufgestellt zu haben ist immer wieder eine Bestätigung bei den richtigen Leuten zu sein. Matthias hab Dank für all die Geduld und das „aushalten“ des ganzen Gejammers, während der Krankheitstage! 🙂 Ganz lieben Dank auch an meine Freundin Catrin, die immer wieder für meinen Sport Verständnis hat und die in den letzten beiden Jahren ebenfalls einen teilweise (wenn kein Sport ging) unausstehlichen Typen ertragen musste. 🙂

Alf Müller

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