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Katrin Siebert – wenn ich 35 bin, mach ich eine Langdistanz

Jul
13
2017
Katrin Siebert – wenn ich 35 bin, mach ich eine Langdistanz

Katrin Siebert hatte sich zum Ziel gesetzt mit 35 Jahren einmal eine Langdistanz zu bestreiten und wo könnte man so etwas besser machen, als beim DATEV Challenge Roth. Gesagt getan. Im vergangenen Jahr stand sie noch auf der Tribüne und hat sich den Zieleinlauf der Triathleten angesehen und dann den Entschluss gefasst 2017 selbst an der Startlinie zu stehen.

Am Sonntag war es dann soweit und um 7Uhr ertönte Ihr Startschuss.

Herzlichen Glückwunsch zum ersten Langdistanz-Finish!

Hier ihr Erfahrungsbericht:

Irgendwann hab ich mir mal gesagt, wenn ich 35 bin, mach ich auch mal eine Langdistanz. Jetzt bin ich 35 und habe eine Langdistanz gemacht. Dass aus meinem Debüt in Roth aber so ein rundum perfekter Tag wird, hätte ich nicht zu träumen gewagt. Das Wochenende fing am Samstag mit meinem 12. Hochzeitstag bereits perfekt an, sollte aber noch besser werden. An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an meinen Mann Sven, der mich bei dem ganzen Vorhaben so sehr unterstützt hat.

 

Am nächsten Morgen kurz vor dem Start spielten die Gefühle dann ziemlich verrückt. Die Anspannung war unerträglich und die theatralische Musik, die vor dem Kanonenschuss der einzelnen Startwellen gespielt wurde, machte es nicht besser. Um 7:00 Uhr sollte es für mich losgehen und kurz bevor es ins Wasser ging, kullerten noch mal kurz die Tränen. Vorfreude? Angst? Wahrscheinlich beides…. Nachdem ich noch kurz mit meiner undichten Schwimmbrille zu kämpfen hatte, fand ich bereits auf den ersten paar 100 Metern meinen Rhythmus und war erstaunt, wie gut sich das alles anfühlte. Während ich im Wasser immer wieder den weiteren Wettkampfverlauf durchspielte, verging die Zeit wie im Flug und nach 1:19h kam ich guter Dinge aus dem Wasser.

 

Für mich eine neue Erfahrung waren die Helfer, die einem beim Wechsel zur Hand gingen. Musste ich mich sonst immer allein aus meinem Neo quälen, bekam ich dabei Hilfe – das arme Mädel tat mir fast ein bisschen leid. Sagte sie doch: „Oh Gott, das hab ich ja noch nie erlebt, wie bist du denn da rein gekommen?“ Entweder ist der Neo zu klein oder die für die LD zugelegten Pfunde müssen wieder runter… Dann also ab auf’s Rad und hoch auf die Brücke. Ich habe den Challenge Roth schon zwei mal als Zuschauer erlebt und war mir der tollen Stimmung und der vielen Zuschauer natürlich bewusst. Als Athlet ist das aber noch unbeschreiblicher. Gänsehaut pur.

 

Die ersten 50 km fühlten sich fast ein bisschen zäh an, aber dann wurde es zunehmend flüssig und wieder dachte ich „Man das fühlt sich echt gut an!“. Immer die Wattwerte im Blick, versuchte ich, nicht zu schnell zu werden. Bis km 120 sollte es sich locker anfühlen und das tat es auch. Zusätzliche Motivation gab es erst durch meinen und andere mir bekannte Namen, die an einem Anstieg in bunter Farbe auf die Fahrbahn gesprüht waren – Danke Pit! Und dann kurz vor dem Solarer Berg meine geliebte Familie, die am Vorabend überraschend angereist war, um mich anzufeuern – Danke ihr Lieben! Nach 6:20h bog ich dann in T2 ein und als meine Füße den Boden berührten dachte ich nur „Marathon? Jetzt? Wohl kaum!“. Kann gar nicht beschreiben, wie sich das anfühlte… Nach dem zweiten Wechsel mit erneuter freundlicher Unterstützung hatten sich meine Beine aber an das „neue Umfeld“ gewöhnt und mit jedem Schritt kam etwas mehr Rhythmus in das Ganze.

 

Auf dem ersten, leicht abfälligen Kilometer musste ich mich fast ein bisschen bremsen, um das Level der für den Anfang geplanten Pace zu halten. Immer wieder dachte ich an die Worte meines Trainers Matthias (nicht zu schnell angehen, hinten ist die Ente fett!) und blieb mit +/- 10 Sekunden über das gesamte rauf und runter der Marathon-Strecke in diesem Bereich. Ich persönlich fand die neue Laufstrecke mit all ihren Höhenmetern klasse. Es wurde nie langweilig und es gab nicht einen Meter, wo nicht Leute standen und anfeuerten. Die Stimmung war großartig und auch meine Familie stand wieder zum Anfeuern bereit.

 

Nach 40 km und gefühlten Massen, die ich in Form von Wasser, Iso, Cola, Red Bull, Gels und Salztabletten in regelmäßigen Abständen zu mir genommen habe, wollte ich dann aber doch langsam mal nach Hause und freute mich auf den bevorstehenden Zieleinlauf. Mein Vater stand am Eingang des Messegeländes schon bereit als ich kam, nahm mich an die Hand und lief mit mir nach 4:15h für den Marathon durch’s Stadion in den Zielbogen. Die Stimmung im Stadion und das Feeling beim Zieleinlauf hat dem ganzen dann die Krone aufgesetzt und dieses unglaubliche Erlebnis an diesem perfekten Tag noch mal abgerundet.

 

Ich bin immer noch total überwältigt und unendlich dankbar für die großartige Unterstützung und Vorbereitung durch meinen Trainer Matthias Fritsch, ohne den dieser Wettkampf wohl so nicht verlaufen wäre.

 

Herzlichen Dank Matthias!

Katrin Siebert

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