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Jasmin & Andreas Guthman – Erstens kommt es anders…

Jul
15
2019
Jasmin & Andreas Guthman – Erstens kommt es anders…

Nach dem Motto zu zweit macht es doppelt Spaß starteten Jasmin und Andreas Guthmann beim diesjährigen Datev Challenge Roth.

Allerdings wäre es beinahe nicht so weit gekommen, denn Andreas‘ Start stand lange Zeit in Frage.

Das Wintertraining verlief bei beiden nach Plan und ohne Probleme, dann ging es Anfang Februar für 1 Woche in die USA auf Familienbesuch und damit fingen dann die Probleme an. Es ging los mit einer vermeintlich harmlosen Wadenzerrung beim Laufen.

Zurück zu Hause haben wir erst mal etwas geschont, dann kamen aber sehr schnell Probleme in der Hüftmuskulatur. Also ab zum Physio, mal wieder besser, dann gar nicht mehr gut, wieder Laufpause.

Wir haben uns mit Schwimmen, Radfahren und Athletik über Wasser gehalten und letzten Endes konnte ich Andreas davon überzeugen mal den weiten Weg von Düsseldorf nach Hilpoltstein zu fahren, um mal bei Rainer Wittmann vorstellig zu werden. Da war es dann schon Mai zur offiziellen Streckenbesichtigung des Challenge Roth. Rainer leistete hervorragende Arbeit und Andreas war nach der Behandlung schmerzfrei und wir konnten wieder mit dem Laufen beginnen. Es waren noch 8 Wochen bis zum Wettkampf. In den kommenden Wochen konnte Andreas ohne nennenswerte Probleme das Laufen wieder aufbauen und wir waren sehr optimistisch Andreas nicht nur an die Startlinie, sondern auch ins Ziel zu bringen, auch wenn die Zielstellung jetzt nicht mehr Bestzeit hieß, sondern gut und ohne große Probleme zu finishen.

Das ist uns auch gut gelungen, auch wenn ihm Jasmin die ganze Zeit dicht auf den Fersen war.

Bei Jasmin lief die Vorbereitung wie gewünscht. Wie ein Uhrwerk spulte sie ihr Training ab und somit konnte es vergangenen Sonntag losgehen.

Am Ende hielt die Uhr bei Ihr nach 11:55h an, das bedeutete sub 12h und eine neue persönliche Bestzeit für Jasmin.

Herzlichen Glückwunsch Euch Beiden zu Eurem Kampfgeist und Eurer Leistung.

 

Hier Jasmin’s und Andreas‘ Bericht:

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Das sollte der Leitgedanke für unser diesjähriges Wettkampfhighlight, den DATEV Challenge Roth, werden.

 

Tage vor dem Rennen verbreitete sich wie ein Lauffeuer das Gerücht, es könnte zum ersten Mal in der Geschichte des Rennens ein Neoverbot ausgesprochen werden. Also schnell im Freundeskreis einen Swimsuit organisiert, um im Zweifel nicht ganz ohne „Pelle“ schwimmen zu müssen. Am Ende war die Aufregung umsonst, die Altersklassenathleten durften doch mit Neo starten. Rückblickend vielleicht gar kein Vorteil, denn es wurde ganz schön warm auf der 3,8km langen Strecke. Merke: Beim nächsten Mal mutig sein und den Swimsuit hernehmen, auch wenn alle anderen sich ins Hemd machen!

 

Das Schwimmen verlief für uns beide ohne Probleme, und der Wechsel vom Schwimmen zum Radfahren war dank der großartigen Helfer in nullkommanichts erledigt.

 

Der angekündigte Westwind machte sich auf der Radstrecke früh bemerkbar, aber die fantastische Stimmung täuschte in der ersten Runde noch mehrheitlich darüber hinweg. Am Kränzleinsberg wartete dann schon Matthias und feuerte uns an, bevor uns kurz darauf das absolute Highlight erwartete: der Solarer Berg. Ein einzigartiges, nicht in Worte zu fassendes Erlebnis. Wer hier nicht grinst und vielleicht auch eine Träne verdrückt, dem ist nicht mehr zu helfen. In der zweiten Runde war der Wind dann deutlich zu spüren, dafür blieb es aber mit gut 22° angenehm mild. In der Wechselzone 2 dann wieder unglaublich tolle Helfer, die uns die Räder abnahmen und verräumten, den Wechselbeutel suchten, auspackten und beim Sortieren und wieder Einräumen halfen. Dabei immer noch ein freundliches Wort für die Athleten übrig. Einfach toll. Froh, vom Rad runter zu sein, ging es ab auf die Laufstrecke.

 

Natürlich ein bisschen schneller angelaufen als von Matthias vorgegeben, sich dann aber seiner mahnenden Worte vom Vortag erinnert und eingebremst. Bergab verlor ich ein Gel aus der Rückentasche meines Triathlon Tops und wollte mich schon damit abfinden, da bemerkte das eine spanische Zuschauerin, signalisierte mir, ich solle weiterlaufen, hob das Gel auf, rannte hinter mir her und drückte es mir wieder in die Hand. Unglaublich. Gracias! An der Lände an Matthias vorbei, kurz den Stand der Dinge ausgetauscht und fröhlich weitergelaufen. Tempo gefunden, Andreas kommt mir entgegen, so früh schon? Bei der nächsten Begegnung meint er, er würde bei Kilometer 25 auf mich warten. Das fehlende Lauftraining im Frühjahr macht sich bei ihm leider doch deutlich bemerkbar. Aber er beißt die Zähne zusammen und kämpft. Ich habe bei eben jenem Kilometer 25 eine gute Freundin mit einer Cola und einem Snickers „postiert“, als Motivation. Dort angekommen hätte ich zwar eigentlich lieber Schwein am Spieß, beiße aber trotzdem artig vom Snickers ab. Meine Freundin hat sogar extra ein Kühlpack organisiert, damit das Snickers in der Sonne nicht schmilzt. Support Deluxe!

 

Die letzten zehn Kilometer werden dann erwartungsgemäß eher zäh, nicht zuletzt aufgrund der Höhenmeter. Aber gut, irgendwas ist ja immer. Also Augen zu und durch. Am Rother Marktplatz letztes wildes Anfeuern durch Freunde, letzte aufmunternde Worte von Matthias, und dann sind es nur noch drei Kilometer. Drei Kilometer gehen immer. An der Acuna-Klinik der freundliche Hinweis vom Moderator, sich doch schon mal hübsch zu machen. Gesagt, getan – Cappy umdrehen, Sonnenbrille hoch, Reißverschluss zu. Kann losgehen. Ich biege um die letzte Kurve. Roter Teppich überall. Super Stimmung schwappt schon aus dem Stadion. Am Eingang Felix Walchshöfer, eine schnelle, sehr herzliche Umarmung, dann ab auf die Runde. Was für ein Gefühl, was für eine Party!

 

Nach 11:55h habe ich es geschafft. Für Andreas ist die Uhr bei 11:30h stehengeblieben. Eine großartige Leistung, wenn man bedenkt, dass ihm zehn Wochen Lauftraining gefehlt haben. Ab Kilometer 21 hat er sehr leiden müssen, sich aber eisern durchgebissen. Hut ab. Das kann nicht jeder. Wir lassen den Tag entspannt mit Radler und Feuerwerk ausklingen. Vielen Dank an alle, die uns vor und während des Wettkampfs unterstützt und begleitet haben, und an alle, die Zuhause und überall auf der Welt mitgefiebert haben!

Jasmin & Andreas Guthmann

 

Andreas Guthmann auf der Laufstrecke des DATEV Challenge Roth

Andreas Guthmann auf der Laufstrecke des DATEV Challenge Roth

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