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Gabi Célette und das Triathlonjahr 2013

Jan
11
2014
Gabi Célette und das Triathlonjahr 2013

Ein Jahr mit Rekord und Titeljagd stand für Gabi 2013 auf dem Programm und fand beim München Marathon einen erfolgreichen Saisonabschluss.

Das Triathlonjahr 2013

Für viele Triathleten – so auch für mich – beginnt die Triathlonsaison meistens erst im späten Frühjahr. Nichtsdestotrotz will die Form schon mittels früher Laufwettkämpfe getestet werden. Verletzungsbedingt konnte ich erst relativ spät ins richtige Training einsteigen, umso mehr freute ich mich über die Zeit von 1:30,38 beim Deutsch-Französischen Straßenlauf im März in Saarbrücken, eine immer gelungene Veranstaltung. Die Deutschen Meisterschaften im Halbmarathon im April waren dann eher – trotz guter Platzierung –  eine Enttäuschung, sollte doch eine Zeit unter 1:30 h herauskommen. Pech, aber nun standen ja Triathlonwettkämpfe auf dem Plan.

Eher auf den längeren Distanzen zuhause, boten sich natürlich die Saarländischen Meisterschaften beim Tripfalz in Kaiserslautern an. Diese Gelegenheit nutzten einige Saarländer, so auch meine Vereinskollegin Silvia Huber. Bei denkbar schlechten  und kalten Wetterverhältnissen wurden wir richtig gefordert. Mit nassem Trikot auf das Rad steigen, davon konnte gar nicht die Rede sein, ganz im Gegenteil, man musste sich richtig warm anziehen.  Erst auf der Laufstrecke ging es mit den Temperaturen etwas aufwärts und blieb auch trocken. Im Ganzen keine schlechte Veranstaltung, aber für meinen Geschmack noch verbesserungswürdig. Mit zwei Altersklassensiegen können sich die Triathlonfreunde sehen lassen.

Dann kam das erste Highlight der Saison.Das Wetter sollte die ITU-WM-Langdistanzstarter Anfang Juni im französischen Belfort auch nicht verwöhnen. Tiefe Temperaturen und schlechtes Wetter veranlassten den Veranstalter, aus dem Triathlon einen Duathlon zu machen. Viele Athleten – ich inclusive – haben sich darüber aufgeregt, aber nach reiflicher Überlegung muss ihm doch Recht gegeben werden. So wurden erst 10 km gelaufen, dann ging es mit dem Rad hinauf auf den Ballon d’Alsace und anschließend die restlichen 20 km gelaufen. Ich konnte in meiner Altersklasse mit einem Vorsprung gewinnen, der das Gefühl eines „2/3-Siegs“ wenigstens teilweise aufwiegen konnte. Viele Teilnehmer aus der ganzen Welt, gute Organisation und Siegerehrung zeichneten diese Veranstaltung, nicht zuletzt auchdie Abschluss-Party. So konnten die Weltmeistertitel richtig gefeiert werden.

Klein aber fein, so kann man den ersten Triathlon in Bous bezeichnen. Ausgeschrieben waren die Saarlandmeisterschaften über die Olympische Distanz und dieses Mal meinte es der Wettergott gut. Angenehme Temperaturen, Sonnenschein, gute Organisation, da stand guten Leistungen nichts mehr im Weg. Und vor heimischem Publikum macht es noch mal so viel Spaß. Ich freue mich schon auf den nächsten Triathlon in Bous.

Das zweite Highlight der Saison: Deutsche Meisterschaften Langdistanz in Roth. Seit zehn Jahre kommen wir nun in die fränkische Triathlonmetropole und sie ist immer eine Reise wert. Bisher haben wir noch keine Veranstaltung erlebt, wo so eine Stimmung herrscht.  Jeder, der mal die 226 km wagen will, sollte dies in Roth tun. Hier stimmt einfach alles: Vom Schwimmstart auf der  höchsten Stelle des Main-Donau-Kanals, das heißt im Frischwasser, über die zwei Fahrrhad-Runden am legendären Solara-Berg vorbei bis zur Triathlonparty an der Finish line! Auch diesmal war eine Vereinskollegin, Lydia Rock, mit von der Partie. Inzwischen war dies mein fünfter Einzelstart im Mekka des Triathlons, man fühlt sich schon fast wie ein alter Hase und doch kann alles ganz anders als erwartet kommen. Zum ersten Mal in meiner Triathlonlaufbahn sollten mich Magen-Darm-Beschwerden plagen, mit denen ich im Leben nicht gerechnet hätte.  Bis Kilometer 12 auf der Laufstrecke lief alles noch normal, aber dann fingen die Bauchkrämpfe an, die mich immer mehr plagten und schließlich 10 Mal ins Gebüsch trieben. Wahrlich keine Freude, aber vielleicht muss man so etwas auch mal erlebt haben. Immerhin war der Meistertitel mit 10:40.25 h nie gefährdet. Und auch der Vize-Titel ging mit Lydia Rock an die Triathlonfreunde Saarlouis.

Eine ganz andere Herausforderung war dann viereinhalb Wochen später, am 15. August, der Embrunman in d-en französischen Alpen, die Kultveranstaltung unseres angrenzenden Nachbars. Geschwommen werden zwei Runden  in einem abtrennten Teil des Stausees von Serre Ponçon. Landstart ist noch im Dunkeln. Ein ganz eigenartiges Gefühl, man kann die Bojen im Wasser noch nicht richtig ausmachen, das Leuchtfeuer eines Schiffes zeigt die Richtung der Entferntesten. Echt „cool“! Erst auf dem letzten Teil der ersten Runde genügt das Tageslicht wirklich. Der Clou der Veranstaltung ist sicherlich die Radstrecke mit ihren 5000 Höhenmetern – man hat den Eindruck, eigens dafür wird sie noch in einer letzten Beinpresse um 8 km verlängert. Höhepunkt ist der Col d’Izoard bei 2361 m. Der Weg dort hinauf ist landschaftlich und wettkampfmäßig gigantisch; an ganz vielen Stellen Leute, die einen anfeuern; auch die Begleiter im Auto, auf der für den Gegenverkehr gesperrten Pass-Strasse, rufen einem aufmunternd zu. Ein tolles Erlebnis!  Aber es hat seinen Preis. Wenn man – so wie es mir passiert ist – nicht ausreichend bzw. zu spät trinkt und nicht genügend Salz zuführt, weil es trotz herrlichstem Wetter nicht sonderlich warm ist, so darf man sich nicht wundern, wenn einen anschließend Krämpfe in den Beinen plagen. Dies hat mir meine Paradedisziplin, das Laufen, ziemlich vermasselt. Ziemlich k.o., aber glücklich, kam ich als älteste Teilnehmerin nach fast 15 Stunden im Dunkeln ins Ziel. Auf die Frage am nächsten Morgen: „Willst du das noch einmal machen?“ kam ein klares Nein. Mit etwas zeitlichem Abstand muss ich dies doch revidieren. Ein zweiter Start ist absolut nicht auszuschließen, kann man doch schließlich aus den Fehlern lernen und versuchen, es beim nächsten Mal besser zu machen.

Die Saison fand ihren Abschluss so wie sie angefangen hatte beim Laufen. Mit 3:08,23 Stunden beim München Marathon konnten Vizemeistertitel und AK-Saarlandrekord gesichert werden.

An dieser Stelle einen ganz herzlichen  Dank an meine Trainerin Susanne Buckenlei, mit derer Hilfe ich wie schon die Jahre zuvor- sehr gut durch die Triathlon-Saison gekommen bin.

Gabi Celette

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